Nun ist das neue Jahr schon zwei Wochen alt! Und eines steht jetzt schon fest: Es wird wie das vorherige kein einfaches Jahr werden. Während ich diesen Beitrag erstelle, flimmern Meldungen über den Bildschirm über einen bevorstehenden noch härteren Lockdown.
Keine rosigen Aussichten für alle – besonders natürlich für Pflegekräfte und Krankenhauspersonal, für alte, alleingelassene Menschen. Aber auch für Eltern und Alleinerziehende, für Minijobber und Kulturschaffende. So wird das neue Jahr natürlich geprägt von vielen neuen Regulierungen, die helfen sollen, das Virus und dessen Ausbreitung zurückzudrängen und in Schach zu halten.
Hoffen wir, dass es trotz allem ein gutes Jahr wird. Ein gesundes, ein friedliches, eines mit Empathie gegenüber den Anliegen und Nöten unserer Mitmenschen und ein Jahr ohne Abstand!
Änderungen
Auch dieses Jahr gibt es wieder eine Reihe von Änderungen, die den einen oder die andere freuen oder ärgern (entfallender Solidaritätszuschlag), finanzielle Vorteile bringen (steigende Ehrenamtspauschale) oder im Gegenteil mehr kosten (wie der neue Personalausweis oder Rundfunkgebühren) oder die etwas daran ändern, wie wir miteinander leben und arbeiten.
Dieser Beitrag konzentriert sich im Wesentlichen auf Änderungen, die mit Unternehmen und Mitarbeit in diesen zu tun haben. Nur eine Ausnahme:
Etwas, das mich freut, einfach weil die zugrundeliegenden Handlungen nichts mit Respekt gegenüber anderen zu tun haben: Und zwar dass sowohl das heimliche Unter-den-Rock-fotografieren – das sogenannte „Upskirting“ –, als auch das Filmen von Unfalltoten zukünftig härter bestraft werden soll. Siehe Tagesschau-Meldung.
Homeoffice
In einer Zeit, in der das Homeoffice mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, wäre eine steuerliche Unterstützung hilfreich. Leider ist das, was da noch zum Jahresende beschlossen worden ist im Bundestag nur mit Einschränkungen eine Erleichterung. Arbeitnehmer/innen können pro Tag im Homeoffice 5 Euro absetzen können. Allerdings nur bis zu 120 Tagen, also 600 Euro und bringt auch nur etwas, wenn die jährliche Werbungskosten-Pauschale von 1.000 Euro insgesamt damit überschritten wird. Sonst verpufft die Maßnahme im Wesentlichen.
Pendeln und Mobilität
Auch, wenn es in diesen Zeiten weniger dazu kommt, dass lange Anfahrtszeiten zu Arbeitsplatz auf der Tagesordnung stehen, so ist es trotzdem eine guten Nachricht, dass zukünftig statt der aktuellen 30 Cent 35 Cent pro Kilometer in der Steuererklärung veranschlagt werden können. Damit kann hoffentlich ein Teil der erhöhten Spritkosten aufgefangen werden. Berufstätige mit niedrigem Einkommen und einem längeren einfachen Arbeitsweg als 20 km erhalten 4.9 Cent pro Kilometer zusätzlich. Weitere Informationen per Klick.
Bei der Bahn haben Reisende zukünftig das Recht, ihr Fahrrad mit in den Zug zu nehmen. Fahrgäste mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität steht Unterstützung beim Ein-, Um- oder Aussteigen in Fern- und Regionalzügen zu.
Mehr Geld für Mitarbeitende
Auszubildende erhalten einen Azubi-Mindestlohn von 550 Euro im ersten Jahr, aufgestockt um 18, 35 oder 40 Prozent je weiterem Ausbildungsjahr. Der gesetzliche Mindestlohn erhöht sich von derzeit 9,35 Euro auf 9,50 Euro und ab dem 1.7.21 auf 9,60 Euro und für Leiharbeit ab April auf 10,45 Euro pro Stunde. Dieser gesetzliche Mindestlohn gilt auch für Minijobs! Dürfen diese nur 450 Euro verdienen, sinkt die monatliche Arbeitszeit auf 47,37 bzw. ab Juli auf 46,88 Stunden im Monat!
Ärgerlich
Tja, die Bahn mal wieder: Künftig entfällt bei Bahnfahrten der Anspruch auf Entschädigung, wenn sogenannte außergewöhnliche Umstände (wie z.B. die aktuelle Pandemie) zu Zugausfällen und Verspätungen führt. Allerdings bleibt das Recht auf Fahrpreis-Rückerstattung.
GbR wird „modernisiert“
Manche Agenturen sind als GbR – Gesellschaft bürgerlichen Rechts – organisiert. Diese wird zukünftig als Grundform aller rechtsfähigen Personengesellschaften ausgestattet werden. Im BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) wird der nicht rechtsfähigen eine Variante der rechtsfähigen GbR an die Seite gestellt, die an einer auf Dauer angelegten und mit Rechten und Pflichten ausgestatteten Gesellschaft ausgerichtet ist. Was das genauer für Folgen haben wird, steht hier.
Überbrückungshilfen als Vorschuss
Alle Unternehmen, Soloselbständige und selbständigen Freiberufler, die Corona-bedingt im Geschäftsbetrieb erhebliche Einbußen hatten, haben Anspruch auf Überbrückungshilfe II bis Ende Juli 2021. Achtung: diese Hilfe wird als Vorschuss gezahlt! Zu weiteren Infos hier weiterlesen.
Abmahnfallen ausgebremst
Abmahnungen sollen transparenter und Gegenansprüche vereinfacht werden. Siehe auch den Beitrag hier im Magazin Abmahn-Missbrauch Riegel vorgeschoben
Agenturen und Blogbetreiber/innen aufgepasst: Google stellt komplett auf Mobile First um
Google setzt ab März auf neue Standards. Das wirkt sich auf die Rankings der Blogbeiträge aus. Die Suchmaschine bevorzugt nun in erster Linie mobil optimierte Websites. Zwar haben die meisten Unternehmen ihren Online-Auftritt schon lange umgestellt, auf die Reihenfolge der Suchergebnisse wird sich die Änderung trotzdem auswirken. Zu weiteren Informationen
Das sind die Änderungen, die ich gefunden habe und mir als die wichtigsten in diesem Kontext vorkommen. Eine gute Zusammenstellung aller Änderungen gibt es beim MDR.
© Text Heike Mews; Beitragsbild von Gerd Altmann auf Pixabay
Toller Beitrag, Danke! Auch das Jahr 2022 dreht sich immer noch um die COVID19 Pandemie. Es wirkt so als wäre endlich Besserung in Sicht.